Die M2 wird größtenteils von nichtsprechenden oder wenig sprechenden Schulkindern besucht, die Förderung in Unterstützter Kommunikation benötigen.
Manche Kinder sind auf ein sicheres Umfeld angewiesen, um frei sprechen zu können, andere brauchen Hilfe z.B. durch lautsprachunterstützende Gebärden, um die richtigen Worte zu finden und wieder andere setzen Symbolkarten zur Kommunikation ein oder benutzen ihren Talker zum Sprechen.
Ein klar strukturierter Tagesablauf mit Ritualen in unserer Klasse hilft den Kindern sich leichter zurecht zu finden und sich sicher zu fühlen. Zudem bietet er ihnen einen sozialen Rahmen, der sie zur Kommunikation anregt.
Die Methoden der Unterstützten Kommunikation werden in vielfacher Weise (Gebärden, Metacom-Symbole, technische Hilfsmittel) im kompletten Tagesgeschehen eingesetzt und von allen Klassenmitgliedern und Lehrpersonen der M2 angewendet. So werden z.B. mittels Metacom-Symbolen u.a. der Stundenplan, die Raumorganisation, Arbeitspläne oder Alltagssituationen bildlich dargestellt.
So können die Schulkinder der M2 neben den anderen Lerninhalten der Mittelstufe zunehmend ihren Wortschatz und ihre Kommunikationsfähigkeiten erweitern.
Unser Tag in der M2
- Wenn wir in der Schule angekommen sind, hängen wir unsere Namensschilder am Türrahmen von „Zuhause“ auf „Schule“ um.
- Nachdem wir unsere Ranzen und Jacken weggeräumt haben und auf Toilette waren, setzen wir uns an unsere Tische.
von Dienstag bis Freitag erledigen wir zunächst folgendes:
Wir holen unsere blaue Mappe für den Wochenrückblick, das Döschen mit den Metacom-Symbolen, Klebeunterlage und Kleber.
Am Tisch schauen wir dann, welchen Unterricht wir am Vortag hatten, indem wir der Reihe nach die Chips aus dem Tagesrückblick nehmen, gegen das passende Symbol aus dem Döschen austauschen und dieses beim entsprechenden Tag in die Spalte kleben.
So können wir am Ende der Woche unsere blaue Mappe mit nach Hause nehmen und unseren Familien von unserer Woche in der Schule erzählen.
- Im gemeinsamen Morgenkreis machen wir zuerst unser
morgendliches Yoga. Das macht mega Spaß und richtig
wach!
- Danach kümmern wir uns um den Kalender. Manche
können das schon ganz alleine, andere brauchen ein
bisschen Hilfe z.B. durch Gebärden von Frau Würges, um
die richtigen Worte zu finden und wieder andere
benutzen ihren Talker zum Sprechen.
- Dann schauen wir welche Kinder der Klasse, Lehrpersonen und Integrationskräfte da und welche
weg sind, indem wir ihre Fotos mit Namen bei grün/da
oder rot/weg aufhängen. So wissen wir, wer alles im
goldenen Buch unterschreiben darf. Denn das ist uns
superwichtig, so können wir nicht nur sehen wann wir
in der Schule waren, sondern lernen auch das Datum
und unsere Namen zu schreiben.
- Und dann besprechen wir den Stundenplan mit Hilfe
der Metacom-Symbole und das Mittagessen für diesen
Tag.
- Nach dem Morgenkreis geht es zum Frühstück. Dabei
dürfen die Talker-Kids ihre Talker auf keinen Fall
vergessen, sonst können wir nicht so gut quatschen
beim Essen und dann unterhalten sich ja nur die
Erwachsenen, was voll öde wäre 😉
Gegessen wird natürlich erst nach dem Tischspruch!
- Frisch gestärkt geht es dann in den Unterricht, der
sich bis zum Schulschluss meistens in 3-4 Einheiten
aufteilt. Nach jeder Unterrichtseinheit gibt es unser
Ritual mit dem Spruch „Fertig, aus, …” und wir
nehmen uns einen Chip (z.B. für Rechenkurs) und
klicken ihn in unseren Tagesrückblick auf dem Tisch.
- Am Ende des Tages hängen wir unsere Namensschilder
am Türrahmen von „Schule” auf „Zuhause”
um und gehen zu den Bussen.
Rituale sind für uns sehr wichtig, sie geben uns Sicherheit,
helfen uns dabei uns zurecht zu finden und bieten uns
einen sozialen Rahmen, der uns zur Kommunikation anregt.